Sa. 15. Oktober 2011, 18:15h
Zot-off ist zurück auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Am 15. Oktober spielen sie in der Tangente in Eschen, wo sie vor mehr als zwei Jahren das letzte Mal öffentlich spielten. Dahinter steckt kein Marketinggag. Das neue Programm der Herren des gepflegten Widerstandes heisst: Es darf gelacht werden.
Das Leben ist nicht immer lustig. Trotzdem darf gelacht werden. Für Schenkelklopfer und Lachparade ist die Liechtensteiner Mundartband zot-off nicht bekannt. Einen Namen haben sie sich eher mit Garagensound, hintersinnigen Texten und eigenwilligen Auftritten gemacht. Dennoch ist es jetzt fast drei Jahre sehr ruhig gewesen um die Herren des gepflegten Widerstandes, wie sie sich selbst nennen. Hiessen die letzen Programme „Ruhig, die leise Seite“ und „Wadi Halfa“ tönt es bei der neuesten Produktion einfacher. „Es darf gelacht werden“. Hintersinn muss Witz haben, Vordersinn auch. Daher präsentiert zot-off auch diesmal ein Programm mit vielen neuen Liedern, die zum Motto passen. Aber auch Altes wird dabei sein, vielleicht nicht die Ohrwürmer, vielleicht eher Unbekanntes. Es könnte noch angefügt werden, dass Dylan heuer 70 geworden ist, dass zot-off schon so manches Dylanlied gecovert hat. Aber es entspricht durchaus der programmatischen Widerborstigkeit, dass diesmal kein Zimmermannslied dabei sein wird. Dennoch: Wer genau hinhört, kann vielleicht ein Plagiat entdecken. Nachdem Gutenberg beim Gitarristen Marxer abgekupfert hat, könnte zot-off ja beim grossen Bob hineingeschaut haben. Who knows an who cares? Dass Max Frisch seinen hundertsten Geburtstag hätte feiern können, das haben sie auf alle Fälle geschnallt und liedlich-leidlich verewigt. Der Song Checker berichtet davon. Ansonsten tragen die Lieder Titel wie: „I mim Kopf lauft a Kino“, „Was söll i doo?” oder „Mal fame“. Die Inhalte nehmen Bezug auf das Leben in Liechtenstein, sind Sittenbilder, Dokumentationen des Jetzt, Stimmungsgemälde oder Daseinplastiken.
Und weil die vier Herren seit ewigen Zeiten, die Ursprünge gehen ins Jahr 1994 zurück, gemeinsam Musik machen, drohen sie zum Inventar zu verkommen. Denen einen zwickts, der andere vergisst, der dritte weiss es nicht mehr und der vierte hat gerade eine Lücke. Weil dem so ist, hilft das Archiv. Im Volksblatt lautet es: Die Liechtensteiner Kultband trat am letzten Samstag in der Tangente in Eschen mit ihrem neuen Programm \"Wadi - Halfa\" auf. Wer zu spät kam, den bestrafte das Leben. Das Konzert war restlos ausverkauft, die Tangente rappelvoll. Mit ihren intelligenten Mundartsongs wussten Wilfried Marxer, Roman Banzer, Karl Marxer und Felix Beck einmal mehr zu begeistern. Janine Köpfli schrieb im KuL: Zot-off ist Mundart, wie man sie gerne hört und nicht genug bekommen kann.
Und Arno Löffler meint: Zot-off spielten in gewohnt hoher Qualität gleich zwei Sets … schön schrammelnden Gitarrensound zu den hintersinnigen Texten von Banzer.