- Sa. 07. Oktober 2017, 18:30hFranco Ambrosetti QuintetDer Gentleman des europäischen Hardbob ist 75 Jahre alt.
Franco Ambrosetti (flgh), Gianluca Ambrosetti (ss), Dado Moroni (p), Riccardo Fioravanti (b), Stefano Bagnoli (dr)Vor 55 Jahren hatte der Tessiner seinen ersten Auftritt in einem Römer Jazzlokal. Bereits nach wenigen Jahren hat er mit seinem Trompetenspiel, das so solar und freundlich wirkt wie seine persönliche Ausstrahlung, legendäre Jazzgrössen wie Charles Mingus und Stan Kenton derart beeindruckt, dass beide ihn engagieren wollten. Er schlug beide Angebote aus. Heute ist er es, der Musiker von Weltruhm engagiert. Er ist ohne Frage einer der Grandseigneurs des europäischen Jazz. Seit fünf Jahrzehnten zählt der Italo-Schweizer zu den besten Trompetern der Welt, spielte und spielt u.a. mit den großen wie George Gruntz, John Scofield, Jack DeJohnette, Buster Williams, Randy Brecker, Kenny Barron, Greg Osby und selbst Miles Davis sah in ihm den einzigen weißen Trompeter, den er musikalisch akzeptieren würde. Im Hauptberuf hat er bis zum Jahr 2000 ein internationales Unternehmen geführt. Doch viel größer ist seine Liebe zur Musik: "Nur die Musik ist wesentlich in meinem Leben. Diese Leidenschaft in meinem Herzen stammt von meinem Vater, der sie mir zeigte." Am 10. Dezember 2016 ist er 75 Jahre alt geworden – und immer noch steckt er voller Energie und wird nicht müde mit seiner Band um die Welt zu touren oder ins Studio zu gehen. In Januar des Jahres 2017 erfüllte er sich einen Herzenswunsch und lud seine jahrelangen Wegbegleiter ein, mit ihm seine CD "Cheers" auf zu nehmen, die Ende September bei dem Münchner Label Enja erscheinen wird. Aber auch kleine Club-Touren will er sich nicht nehmen lassen, um die besondere Atmosphäre des direkten Kontakts zum Publikum zu genießen: "Jazz lebt von dieser Atmosphäre. Sie springt auf die Musiker über und beeinflusst das immer andere Spiel. Nie gleicht ein Konzert dem anderen."